Mindestens sieben Tote

Im Bezirk Kalamazoo, der im US-Bundesstaat Michigan zwischen den „Großen Seen“ in der Nähe von Chicago liegt, hat ein bewaffneter Mann ein Blutbad angerichtet. Der Täter hat an verschiedenen Stellen der  Kleinstadt Kalamazoo wahllos das Feuer auf Passanten eröffnet. Anschließend flüchtete er mit seinem Auto, konnte aber zwischenzeitlich nach einer Großfahndung der Polizei festgenommen werden. So wie ein Polizeisprecher erklärte, sei über sein Motiv noch nichts bekannt. Es handele sich aber um einen 45-Jährigen Weißen, der aus dem Bezirk Kalamazoo stamme. Örtlichen Medienberichten zufolge soll es bislang sieben Todesopfer gegeben haben, darunter auch ein achtjähriges Kind, das zusammen mit seinem Vater erschossen wurde. Weitere Menschen sollen vor oder in einem Restaurant und auf dem Gelände eines Autohändlers erschossen worden sein. Darüber hinaus soll es drei Verletzte gegeben haben. Eine der Verletzten, eine junge Frau, wurde auf dem Parkplatz eines Wohnkomplexes von mindestens drei Schüssen getroffen, ihr Zustand sei sehr ernst.

schon wieder amoklauf in den usa

Liberales Waffenrecht

 Die Bluttat dürfte die Diskussion um den Waffengebrauch in den Vereinigten Staaten wohl weiter forcieren. So ist die Zahl der Mordfälle durch Schusswaffen in den letzten Monaten und Jahren drastisch gestiegen. Kritiker, zu denen auch US-Präsident Barack Obama gehört, machen dafür hauptsächlich das sehr liberale Waffenrecht in den USA verantwortlich. So fallen in den Vereinigten Staaten im Jahr etwa 30.000 Menschen Gewalttaten mit Schusswaffen zum Opfer. Dennoch wird auch nach der jetzigen Bluttat damit gerechnet, dass das Waffenrecht nicht verschärft wird. Das dürfte daran liegen, dass das Recht auf Waffenbesitz in den USA in der Verfassung festgeschrieben ist. Auch kaufen in jüngster Zeit immer mehr Amerikaner aufgrund eines fehlenden Vertrauens in die Polizei mehr Waffen denn je. Auch sind bislang alle Versuche von Präsident Obama, das Waffenrecht zu verschärfen bislang an der republikanischen Mehrheit im Kongress gescheitert. Hier verzeichnet wohl die Lobbyarbeit der mächtigen NRA (National Rifle Association of America) seit Jahren Erfolge.