Zum zweiten Mal in Folge ist der Berufsverband Angewandte Kunst in Schleswig-Holstein (BAK-SH) mit seiner Jahresschau ins Museumsquartier St. Annen gezogen.

„Tradition“ ist da noch ein großes Wort, aber Dr. Bettina Zöller-Stock, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, und Cornelia Patz-Nahm, Vorsitzende des Verbandes, sind doch guter Dinge, eine Tradition in der Stadt der größten Mitgliederdichte begründet zu haben. Und immerhin hat mit Alen Müller-Hellwig hier auch die Frau gelebt und gearbeitet, die dem Förderpreis ihren Namen gegeben hat, der nun zum neunten Mal vergeben wurde.

„Zu2t“. Kryptisch kommt der Titel der Jahresschau daher. „Zu zweit“ haben sich Künstlerinnen entweder an ein gemeinsames Werkstück gemacht oder zwei separat gefertigte Arbeiten im Dialog zusammengefügt – oder aber zum Ausstellungsthema gearbeitet. Ein weites Feld also, entsprechend groß ist die Bandbreite der Arbeiten, die sich in den Sonderausstellungsräumen entfaltet. Dazu ist es Katja de Vries und Gabi Pfannenstiel als Aufbauteam des Verbandes gelungen, den Bogen in die Geschichte des Verbandes und die unendliche Debatte darüber zu schlagen, wie die Grenze zwischen Kunst und Handwerk beschaffen ist.

„Deutlich blau“, „zartblau“, „weiß“. Die Farben in den drei Ausstellungsräumen setzen dezente Signale, und wer sich einfach nur gefangen nehmen lassen will von dem, was da aus Glas und Holz, Keramik und Metall, Papier und Textilien entstanden ist, kann sie ignorieren, ohne an Genuss einzubüßen. Für alle anderen bedeutet „deutlich blau“, dass hier die Arbeiten der diesjährigen Trägerin des mit 5.000 Euro dotierten „Alen-Müller-Hellwig-Förderpreises“ zu sehen sind. Ausgezeichnet wird mit ihm die erst 26 Jahre alte Schmuckdesignerin Maria Konschake, die die Jury mit ihrer reifen Fertigkeit überzeugte – und die auch mit ihren Ideen punktete. Ein Halsschmuck aus per Galvanoplastik verewigten asiatischen Riesenhornissen verblüfft in einer der Vitrinen, in einer anderen sind banale Baumarkt-Objekte – Rohre, Porzellan-Isolatoren, Seile – zu weiterem Schmuck zusammengefügt und veredelt. „Visitenkarte“ der Preisträgerin sind indessen bestechend fein ausgearbeitete Silberbecher, die „Zu2t“ in die Ausstellung einführen.

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