Über hundert Tote bei einem Tempelbrand in Indien

Nicht genehmigtes Feuerwerk führte zu einer Katastrophe

Es vergeht fast kein Tag, an dem man nicht von einer neuen Katastrophe erfährt. Nunmehr fanden in Indien mehr als hundert Menschen infolge einer Explosion den Tod. Verantwortlich sind aber dieses Mal keine Terrororganisationen oder verblendete Fanatiker, sondern höchst wahrscheinlich mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen. Wie ist es zu der Katastrophe gekommen?  In der Nacht zum 09. April versammelten sich anlässlich des hinduistischen Neujahrsfest auf dem Gelände des Puttingal-Tempels im indischen Bundesstaat Kerala ( im Südwesten des Landes) mehr als 10.000 Menschen zu den Feierlichkeiten fürs Hindu-Neujahr. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten wurde ein Festival veranstaltet, dessen Höhepunkt ein Feuerwerk sein sollte. Anmerkung: solch große Menschenansammlungen anlässlich eines Neujahrsfestes sind in Indien nicht ungewöhnlich. Nach derzeitigen Erkenntnissen brach dann ein Feuer aus, als ein Teil der Feuerwerkskörper explodierte, die in einem Lagerraum am Rande des Tempelgeländes gelagert waren. Der Brand selbst forderte dann die bisher bekannten 106 Todesopfer, mehr als 100 Besucher sollen verletzt sein. Erschütternd ist auch, dass das Feuerwerk nicht von den örtlichen Behörden genehmigt war.

Der Boden bebte

Ein Augenzeuge der Katastrophe berichtete, dass der Boden gebebt habe, als das Betongebäude mit den Raketen in die Luft geflogen sei. Im Anschluss daran habe ein totales Chaos geherrscht. Betonstücke lagen überall verstreut, manche sogar in großer Entfernung. Von der Polizei wird befürchtet, dass noch weitere Tote unter den Trümmern liegen könnten. Außerdem kann die Zahl der Todesopfer auch noch dadurch steigen, weil viele Verletzte schwerste Verbrennungen erlitten haben.

Beileidsbekundungen aus aller Welt

Während bereits der indische Premierminister Narendra Modi sowohl die Unfallstelle als auch einige Überlebende im Krankenhaus besuchte und dabei schnelle Hilfe versprach, kamen Beileidsbekundungen aus aller Welt. So schrieb zum Beispiel Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter, dass Kanzlerin Angela Merkel mit den Menschen in Indien um die Toten des Unglücks im Tempel trauere und auf Genesung der Verletzten  hoffe. Papst Franziskus ließ durch den Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ausrichten, dass er dem ganzen Land Kraft und Frieden wünsche.