Wohnen bei den Trumps

Ob Donald Trump (70) da wohl sentimental wird?

Das Haus in New York, in dem er die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte, ist verkauft worden. Noch im Sommer hatte er gesagt, dass er es selbst zurückkaufen wolle. Doch in der vergangenen Woche schnappte ein anonymer Investor es ihm weg. 

Dabei will der neue Eigentümer es gar nicht behalten oder auch nur eine Nacht darin verbringen. Vielmehr hofft der anonyme Käufer auf das schnelles Geld.

Er will das Anwesen, das im Stadtteil Queens liegt, drei Tage vor Trumps Vereidigung zum 45. US-Präsidenten der Vereinigten Staaten mit einem dicken Gewinn wieder versteigern.

Mit ein bisschen Glück könnte er sein Geld in nur einem Monat fast verzehnfachen.

Trumps Vater Fred, ein gelernter Zimmermann, der im Zweiten Weltkrieg mit dem Bau von Baracken für die US-Navy und später mit Sozialwohnungen das finanzielle Fundament für das heutige Trump-Imperium legte, hatte das Haus 1940 selbst gebaut.

Verglichen mit den Villen, in denen sein Sohn seither residiert, war das Haus im englischen Tudor-Stil und mit der Adresse 85-15 Wareham Place relativ bescheiden.

Relativ heißt: Es hat neben einem Saal ein großes Ess-Zimmer, einen Kamin, einen Wintergarten, eine Bibliothek, eine Küche, fünf Parkplätze und fünf Schlafzimmer für Donald, seine beiden Schwestern und die zwei Brüder.

Doch die Geschäfte von Fred Trump liefen nach dem Krieg so gut, dass die Familie zehn Jahre später eine größere Villa in einem benachbarten Block kaufte. Seither hatte Trumps erstes Zuhause seiner Kindheit mehrfach den Eigentümer gewechselt.

Die letzten Besitzer waren der Restaurateur Isaac Kestenberg und seine Frau Claudia.

Sie hatten die Immobilie 2008 kurz vor Platzen der Immobilien-Blase für 782 500 Dollar gekauft. Das Haus brachte ihnen jedoch wenig Glück. Sie ließen sich scheiden und boten es im vergangenen Juni zum Verkauf an.

► Preis: 1,65 Millionen Dollar. 


Doch damals biss niemand an. Die Verkäufer gaben es schließlich am 19. Oktober zur Auktion frei – dem Tag, an dem Donald Trump sich mit Hillary Clinton bei einer der drei TV-Debatten vor einem Millionen-Publikum fetzte.

Doch auch die Auktion brachte den New Yorkern kein Glück:

Das Angebot war mit 849 000 Dollar so schwach, dass sie den Verkauf stoppten und es wenig später für 1,2 Millionen erneut auf den Markt gaben.

Ihr Gedanke dahinter: Vielleicht macht Trump ja ein Angebot.

Der damalige Spitzen-Kandidat der Republikaner hatte nämlich in der „Tonight Show“ mit Jimmy Fallon erklärt: „Ich werde es vermutlich selbst kaufen.“

Doch entweder es war ihm wie viele seiner Wahlversprechen nicht ernst, oder er war zu beschäftigt mit seinem Ziel, der nächste US-Präsident zu werden. In der vergangenen Woche – also etwas mehr als sechs Wochen nach seinem Wahlsieg – ging die Rechnung des New Yorker Ex-Pärchens auch ohne Trump auf. Ein anonymer Investor machte ihnen ein Immobilien-Angebot, das sie nicht ausschlagen konnten…

Misha Haghani, ein Makler des Auktionshauses Paramount Realty USA: „Die beiden haben einen dicken Scheck ohne Bedingungen bekommen.“ Im Klartext: Der Käufer legte den Kaufpreis in „Cash“ auf den Tisch, musste also nicht lange mit einer Bank über eine Hypothek verhandeln.

Haghani: „Es ist ein sehr erfahrener Investor aus New York, der sicher ist, dass das Objekt nach Trumps Sieg sehr viel mehr wert ist. Häuser, in denen US-Präsidenten aufgewachsen sind, sind rar.“ Tatsächlich sagten Experten gegenüber der Tageszeitung „New York Post“: „Es könnte 10 Millionen wert sein und in ein Museum verwandelt werden.“

Sollte Trump wirklich an den Wänden hängen, in denen er bis 1950 lebte, kann er nun am 17. Januar ein Angebot machen. Denn dann will der gegenwärtige Eigentümer es bereits meistbietend verkaufen.

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