Der heutige Montag, der 24. August 2015, ist für die Ukraine ein besonderer Tag, denn das Land feiert den 24. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Am 24. August 1991 hatte die Ukraine, die damals ein Teil der ehemaligen Sowjetrepublik war, einen eigenständigen Staat ausgerufen. Ob allerdings im gesamten Land gefeiert wird, darf sicherlich bezweifelt werden, denn die Kämpfe in der von Separatisten besetzten Ostukraine gehen trotz des Minsker Abkommens weiter. Dabei wird der Konflikt auch noch weiter angeheizt, denn der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, der heute eine Berlinreise beginnt, hat vor seiner Reise noch einmal eindringlich vor einem russischen Einmarsch gewarnt. So behauptete Poroschenko, dass Russland an der Grenze zur Ukraine mehr als 50.000 Soldaten stationiert habe. Im Kriegsgebiet Donbass seien laut Poroschenko 40.000 Kämpfer im Einsatz, darunter würden sich 9000 aktive russische Militärangehörige befinden. Moskau habe auch laut Poroschenko den Kämpfer in der Ostukraine bis zu 500 Panzer, 400 Artilleriesysteme und 950 Schützenpanzer geliefert. Außerdem hätten in der vergangenen Woche hätten viele russische Kolonnen die Grenze überschritten. Ob allerdings die Behauptungen des ukrainischen Präsidenten stimmen, kann zurzeit von keiner unabhängigen Stelle überprüft werden. Russland selbst bestreitet alle Vorwürfe. Bei dem eingangs erwähnten Besuch in Berlin trifft sich Poroschenko mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten François Hollande. Im Mittelpunkt des Treffens stehen Bemühungen um eine friedliche Lösung des blutigen Konflikts im Osten der Ukraine. Interessant in diesem Zusammenhang ist sicherlich auch eine Meldung der Agentur Interfax. Demnach fordert der Separatistenführer Denis Puschilin Angela Merkel auf, Druck auf die ukrainische Führung auszuüben. Deutschland und Frankreich müssten alles dafür tun, dass der im Februar in Minsk vereinbarte Friedensplan umgesetzt werde. Der Konflikt in der Ukraine könne nur durch einen friedlichen Dialog gelöst werden, so Puschilin. Außenminister Walter Steinmeier sieht die Konfliktparteien jedoch noch weit entfernt von dem Minsker Abkommen. Allerdings hat er in diesem Zusammenhang neue Anstrengungen für eine Verbesserung des Verhältnisses zu Russland angekündigt.