Der diesjährige Friedensnobelpreis an das tunesische „Quartett für den nationalen Dialog“ verliehen. Dieses gab die norwegische Jury am Vormittag des 09. Oktober 2015 begannt. Damit sorgte das Nobel-Kommittee auch in diesem Jahr einmal mehr für eine Überraschung, denn von den meisten Insidern wurde das Quartett nicht als Favorit für den Friedensnobelpreis betrachtet. Diese Rolle unter anderem der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zugeschrieben. Insbesondere deutsche Medien beteiligten sich an dieses Spekulationen. Das tunesische „Quartett für den nationalen Dialog“ besteht aus der tunesischen Menschenrechtsliga (LTDH), dem tunesischen Gewerkschaftsverband (UGTT), dem tunesischen Arbeitgeberverband (UTICA) sowie der Anwaltskammer. Wie es in der Begründung der Jury heißt, werde der Preis für die Bemühungen um eine pluralistische Demokratie im Zuge des sogenannten Arabischen Frühlings vergeben, die in Tunesien ihren Beginn hatte. Gleichzeitig äußerte das Nobel-Komitee mit der Vergabe des Friedensnobelpreises an das Quartett die Hoffnung, dass dieser Tunesiens Weg zur Demokratie sichern werde. Auch soll die Vergabe ein Ansporn für alle sein, die Frieden und Demokratie im Nahen Osten, Nordafrika und im Rest der Welt voranbringen wollen. Der Friedensnobelpreis ist mit acht Millionen schwedischen Kronen dotiert, dieses sind ca. 850.000 Euro. Anders als die anderen Nobelpreise wird er nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo bekanntgegeben. Alle Preise hingegen werden am gleichen Tag überreicht und zwar immer am 10. Dezember. Dieses ist der Todestag des Nobel-Preisstifters Alfred Nobel. Nach dem Willen von Nobel soll mit dem Preis derjenige ausgezeichnet werden, der „am meisten oder am besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat, für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Bildung und Verbreitung von Friedenskongressen“. Für die Vergabe des Friedensnobelpreises, der seit 1901 vergeben wird, wurden dem Nobel-Komitee in diesem Jahr insgesamt 205 Personen und 68 Organisationen vorgeschlagen. Im Vorjahr wurde an zwei Personen vergeben und zwar an die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai sowie an den indischen Kinderrechtler Kailash Satyarthi.