Pep Guardiola vergoss nach Pokalsieg Tränen

Die vergangenen Wochen und Monaten waren durch immer wieder neue Schreckens-Szenarien und Katastrophenmeldungen geprägt. Es hatte zuweilen den Anschein, als bestünde die Welt nur noch aus einem reinen Tränental. Umso erfreulicher sind Situationen und Anlässe, bei den Freudentränen vergossen werden. Dieses gilt umso mehr bei einem Menschen, von dem man solche nie erwartet hätte. Gemeint sind damit die Freudentränen, die Bayern Münchens scheidender Trainer Pep Guardiola nach Pokalsieg seiner Elf vergoss. Bayern München gewann das deutsche Pokalendspiel in Berlin mit 4 : 3 nach Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund. Schon direkt nach der Entscheidung durch den siegbringenden Elfer des Spielers Douglas Costa konnten Millionen von Menschen auf den TV-Bildschirmen verfolgen, wie Guardiola die Hände vors Gesicht schlug und mit den Tränen kämpfte. Später auf der Ehrenrunde liefen die Bilder des weinenden Trainers über die Videoleinwand im Berliner Olympiastadion. Es waren Gefühle, die der sonst so beherrschte Spanier, der vielen nur als Kopfmensch bekannt ist, bisher nicht gezeigt hatte.

Keine einfache Zeit für Guardiola

Ob es sich um reine Freudentränen handelte oder um Tränen der Erleichterung, wird wohl für immer Guardiolas Geheimnis bleiben. Fakt ist aber, dass es ihm viele Münchener Fußballfans ankreiden, dass er es ihm in den drei Jahren seiner Tätigkeit bei Bayern München nicht gelungen ist, einen Champions League Sieg nach München zu holen. Selbst dass er es schaffte, mit seiner Elf in den vergangenen drei Jahren drei Meisterschaften zu erreichen, konnte eine Reihe von Fans wohl nicht zufrieden stellen. Auch der zweite Pokalsieg in seiner Amtszeit kann an diesem angeblichen Makel nichts ändern, sorgt aber zumindest für einen freundlichen Abschied – und für Guardiolas Tränen. In einem Interview nach dem Spiel äußerte er sich, dass für ihn die Münchener Zeit nicht einfach gewesen sei, nachdem er verkündet hatte, Bayern München ab der nächsten Saison zu verlassen und nach Manchester City zu wechseln.

Einer der erfolgreichsten Trainer der Welt

Wenn es Guardiola auch nicht gelang, mit Bayern München einen Champions League Sieg zu erringen (was ihm mit dem FC Barcelona zweimal gelang), so gilt er dennoch als einer der erfolgreichsten Trainer der Welt. Zu den 14 Titeln, die ihm in nur vier Jahren mit dem FC Barcelona gelangen, kommen nunmehr aus den drei Jahren seiner Zeit bei Bayern München drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege hinzu.