Amokfahrt in ÖsterreichDie unfassbare Amokfahrt eines 26-jährigen Mannes forderte in der österreichischen Stadt Graz drei Tote, darunter ein siebenjähriges Kind. Weitere 31 Erwachsene sowie weitere drei Kinder wurden bei der Amokfahrt schwer verletzt, zum Teil lebensgefährlich. Es war gegen Mittag des 20. Juli 2015, als der 26-jährige in  einem Geländewagen mit überhöhter Geschwindigkeit in die Fußgängerzone der belebten Innenstadt raste und scheinbar gezielt nach Opfern suchte.

Augenzeugen berichtete, dass der Mann anschließend aus dem Auto sprang und mit einem Messer auf Passanten los ging. Zu den Augenzeugen gehört auch der Grazer Bürgermeister. Dieser berichtete, dass der Amokfahrer, den er als Mörder bezeichnete, bewusst gegen Passanten gefahren sei und auch ihn ins Visier genommen habe. Ein anderer Augenzeuge, der in einem Straßencafe saß, berichtete: „Ich habe nur etwas vorbeizischen sehen. Mit vielleicht 100 bis 150 km/h. Zu schnell, um Genaueres zu erkennen. Dann waren laute Schreie zu hören. Ich bin hinausgelaufen und habe ein Kind und einen Mann auf dem Boden liegen sehen.“

Bereits kurz nach der Tat konnte der Amokfahrer unverletzt und widerstandslos festgenommen werden. Es soll sich dabei um einen Österreicher mit bosnischen Wurzeln handeln. Laut Polizei sei er Berufskraftfahrer, verheiratet und habe selbst zwei Kinder. Sein Tatmotiv ist zurzeit noch unklar, allerdings schließt die Polizei einen Zusammenhang mit einem terroristischen Anschlag aus. Auch wird kein politischer oder religiöser Hintergrund vermutet. Vielmehr soll der Mann an einer Psychose leiden. Dem Vernehmen nach soll er im vergangenen Monat von der Polizei wegen häuslicher Gewalt von seiner Familie entfernt worden sein. Bereits kurz nach der Tat waren ca. 60 Krankenwagen sowie vier Hubschrauber im Einsatz. Darüber hinaus wurden Rettungskräfte aus der gesamten umliegenden Region hinzugezogen. Die Landesregierung richtete einen Krisenstab ein. In der Stadt Graz herrscht große Trauer, die Fassungslosigkeit über die grauenvolle Tat dominiert wird. Bereits Stunden nach der Stadt legten viele Grazer Bürger am Tatort Blumen nieder und zündeten Kerzen an.