So wie die britische Zeitung „Guardian” und der TV-Sender „Al-Dschasira“ unter Berufung auf die Untersuchungsergebnisse von Schweizer Experten berichten, scheint der frühere Palästinenserführer Jassir Arafat im Jahr 2004 möglicherweise doch einem Giftmord zum Opfer gefallen sein. Die Proben, die bei einer Exhumierung von Arafats Leiche vor knapp einem Jahr entnommen worden waren, sollen angeblich 18-mal mehr Polonium enthalten als normal. Polonium ist eine radioaktive Substanz, die für Menschen schon in kleinen Dosen tödlich ist. Wenn die Substanz über Mund, Nase oder offene Wunden in den Körper gelangt, richtet sie irreparable Schäden an Nieren, Leber und Milz an. Die Untersuchung der sterblichen Überreste Arafts wurden nach einer Anzeige seiner Witwe Suha im vergangenen Jahr in Frankreich eingeleitet, nachdem Spuren des hochgiftigen Stoffs Polonium, die an persönlichen Gegenständen Arafats gefunden worden waren. Israel hingegen bezeichnet das neue Untersuchungsergebnis als unseriös und ließ verlauten, dass die Experten weder die früheren Arbeitsräume Arafats in Ramallah noch das französische Militärhospital, in dem Arafat 2004 im Alter von 75 Jahren gestorben war, auf die radioaktive Substanz untersucht hätten.