Bombenangriff auf ein Krankenhaus in Aleppo

Auch Kinder unter den Opfern

Die Stimmen mehren sich, dass der verheerende Bombenangriff auf ein Krankenhaus in der syrischen Stadt Aleppo offensichtlich kein Versehen war, wie bislang von der syrischen Regierung behauptet wird.  Trotz der vereinbarten Waffenruhe – die aber immer wieder unterminiert wird – wurden bei Luftangriffen auf ein Krankenhaus in der Stadt  mindestens 30 Menschen getötet. Rettungshelfer vor Ort sprechen darüber hinaus von mindestens 50 Verletzten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sollen unter den Opfern auch Kinder und Kinderärzte sein. Die bombardierte Klinik beherbergte unter anderem ein Zentrum für Kinderheilkunde. Bei dem Bombenangriff wurden auch umliegende Gebäude zerstört, in denen medizinisches Personal untergebracht war. Mittlerweile veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen zerstörte Häuserfronten und brennende Gebäude sowie Helfer, die Verletzte wegtragen. Es wird vermutet, dass sich noch mehr Opfer unter den Trümmern befinden.

UN verurteilt den Angriff scharf

Der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Luftangriff scharf verurteilt. Es sei unentschuldbar, dass durch solche Attacken Zivilisten ins Visier genommen werden. Die Verantwortlichen müssten dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Dabei schreibt Ban Ki Moon zwar nicht den Angriff auf das Krankenhaus, wohl aber die Bombardierungen im Allgemeinen sowohl den syrischen Regierungstruppen als auch der Oppositionsseite zu. Er rief neuerlich dazu auf, unverzüglich die Feindseligkeiten einzustellen. Dabei sollten vor allen Dingen Russland und die USA ihren Einfluss geltend machen, um die Konfliktparteien zu einem Ende der Gewalt bewegen. Es ist allerdings noch unklar, von welcher Seite aus der Luftangriff auf das Krankenhaus erfolgte. Während die Opposition dafür das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seinen Verbündeten Russland dafür verantwortlich macht und sich auch Augenzeugen sicher sind, dass es sich entweder um syrische oder russische Flugzeuge handelte, bestritten sowohl ein Vertreter des syrischen Militärs als auch des Verteidigungsministeriums in Moskau diese Vorwürfe.

Kämpfe eskalieren

Trotz der vereinbarten Waffenruhe sind di Kämpfe um Aleppo in den letzten Tagen eskaliert. So sollen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in den vergangenen sechs Tagen bei Luftangriffen der Regierung etwa 200 Zivilisten getötet worden sein. Auch das Rote Kreuz warnte angesichts der Lage in Aleppo vor einer Katastrophe. In einer Erklärung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz heißt es, dass durch die Kämpfe  Millionen Menschen einer großen Gefahr ausgesetzt seien.